Erfahrungsbericht Vipassanaretreat (Stephan)

Erfahrungsbericht zu einem Vipassanaretreat mit Julia Harfensteller:

„Der Kurs lief über 10 Tage im Buddhistischen Haus in Berlin-Frohnau. Ziel war es nach meinem Verständnis, eine Achtsamkeitspraxis näher kennenzulernen und zu erproben, die einem auch im Alltag dabei helfen soll, Momente der Bewusstheit im Hier und Jetzt zu kultivieren und hierdurch ein ausgeglicheneres Verhältnis zu sich selbst sowie im Umgang mit anderen Menschen zu entwickeln.


Insgesamt nahmen ca. 15 Personen an dem Kurs/Retreat teil. Angeleitet wurde der Kurs von Julia Harfensteller. Der Tagesablauf war von einer mehr oder weniger einheitlichen Struktur geprägt. Der Tagesablauf enthielt sowohl Gruppenmeditationen, bei denen die Kursleiterin Impulse für die (Weiter-)entwicklung der eigenen Meditationspraxis gab, als auch Zeiten, in denen jeder für sich
individuell im Sitzen, Gehen oder Stehen meditieren konnte. Meditiert wurde dabei entweder in der hierfür geräumten Bibliothek des Hauses, im Tempel, oder auch auf dem weitläufigen Gelände inklusive
eines kleinen Wäldchens. Außerdem gab es Zeiten des ‚achtsamen Tätigseins‘ – hierzu gehörten Aufgaben wie Gartenarbeit, Putzen oder die nächste Mahlzeit vorzubereiten. Einmal am Tag gab es einen von der Kursleiterin moderierten Gruppenaustausch, in dem die Teilnehmer ihre Erfahrungen aus der Meditation und Achtsamkeitspraxis freiwillig teilen konnten.
Daneben bestand auch die Möglichkeit zu Gesprächen mit der Kursleiterin unter vier Augen. Abends gab es die Möglichkeit, an einem gemeinsamen Spaziergang teilzunehmen.


Während des gesamten Retreats wurde im Prinzip geschwiegen. Ausnahmen waren Absprachen bei der achtsamen Tätigkeit und die erwähnten Austauschformate.

Ich übernachtete dabei während des gesamten Retreats im Haus (das Zimmer teile ich mit mir einem Zimmernachbarn). Es bestand aber auch die Möglichkeit, sich auswärts einzuquartieren.


Für mich war dies der erste Meditations-Retreat, ich habe daher keinen direkten Vergleichsmaßstab. Anfangs tat ich mich, vielleicht auch aufgrund meiner eingeschränkten Vorerfahrung mit Meditation,
etwas schwer damit, meine eigene Meditationstechnik und -praxis zu entwickeln. Hier gibt es scheinbar weniger Struktur bzw. Vorgaben im Ansatz der Kursleiterin gegenüber anderen Vipassana-Retreats. Im Lauf der Tage habe ich diesen Ansatz aber besser verstehen können und schätzen gelernt.


Die relativ flexible Struktur im Tagesablauf, die undogmatische und offene Vermittlung zusammen mit der sehr behutsamen, wohlkonzipierten Anleitung durch die Kursleiterin erlaubt es einem, seinen ganz eigenen Ansatz für die Achtsamkeitspraxis entwickeln. Dies sollte es einem meines Erachtens erleichtern, die neu gewonnenen Einsichten auch nach Ende des Retreats in den eigenen Alltag zu integrieren. Hierzu gab es auch konkrete Tipps von der Kursleiterin.

Ich nehme aus dem Kurs ein neues Bewusstsein für sowie ein besseres Verständnis von meinem
eigenen Innenleben mit. Darüber hinaus viele neue Ideen und Ansätze für ein
achtsameres, ausgeglicheneres Leben.“   Stephan, Vipassanaretreat-Teilnehmer