Gesundheit und Prävention

Gesundheitsförderung

Wir verstehen Gesundheit und Gesundheitsförderung umfassend im Sinne der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gesundheit ist für die WHO kein Negativbegriff im Sinne der reinen Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit meint einen positiven Zustand körperlichen, geistigen und seelischen Wohlbefindens.

Gesundheitsförderung ist dementsprechend ein Prozess, der die Ebenen Körper, Geist und Seele integriert. Im Mittelpunkt der Gesundheitsförderung steht der Betroffene selbst als aktiv und selbstbestimmt handelnder und für seine eigene Gesundheit verantwortlicher Mensch:

„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.

Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können.“ (Ottawa-Charta der WHO von 1986)

So gesehen ist Gesundheitsförderung (für uns) ein Auftrag, die Bedingungen der Möglichkeit einer gesunden Lebensführung zu schaffen. Mit anderen Worten, es ist unsere Aufgabe, Individuen darin unterstützen, ihre Fähigkeiten der Lebensbewältigung zu stärken. In diesem Zusammenhang ist ein Begriff zentral:

„Empowerment“

Empowerment bedeutet Befähigung und Kompetenzförderung von Individuen und ist eines der drei strategischen Kernziele der WHO-Konzeptes für Gesundheitsförderung (siehe Grafik). Es geht darum, Individuen zu bestärken, ihr volles Gesundheitspotential zu erreichen.

WHO-Modell der Gesundheitsförderung
Aufklärung und Bildung

Für die Entwicklung persönlicher Kompetenzen setzt die WHO unter anderem auf Aufklärung und Bildung:

„Gesundheitsförderung unterstützt die Entwicklung von Persönlichkeit und sozialen Fähigkeiten durch Information, gesundheitsbezogene Bildung sowie die Verbesserung sozialer Kompetenzen und lebenspraktischer Fertigkeiten.

Sie will dadurch den Menschen helfen, mehr Einfluss auf ihre eigene Gesundheit und ihre Lebenswelt auszuüben, und will ihnen zugleich ermöglichen, Veränderungen in ihrem Lebensalltag zu treffen, die ihrer Gesundheit zu gute kommen.

Es gilt dabei, Menschen zu lebenslangem Lernen zu befähigen, und ihnen zu helfen, mit den verschiedenen Phasen ihres Lebens sowie eventuellen chronischen Erkrankungen und Behinderungen umgehen zu können.“ (Ottawa Charta)